Lost Places. Fotografie. Ruhrgebiet.

Was ist Urban Exploration? - Teil 1: Die Umfrage

Was ist Urban Exploration?
Was ist Urban Exploration?

Was genau ist eigentlich Urban Exploration? Nur Fotografie, oder einfach Spaß am Verbotenen? Kann man auch mal was kaputt machen, oder Graffitis malen? Sag mir deine Meinung! Was war das gefährlichste oder unheimlichste, das du bisher erlebt hast? Wie wichtig ist der Kodex und wer ist überhaupt Urban Explorer? Und wie wichtig ist die Szene? In Teil 1 der Serie „Was ist Urban Exploration?“ kannst du deine Sicht der Dinge loswerden. Anschließend werden die Ergebnisse anonym veröffentlicht.

Was ist „Was ist Urban Exploration“?

Eine Artikel-Serie, die versucht zu ergründen, warum sich so viele Menschen Wochenende für Wochenende in verlassenen Gebäuden herumtreiben, durch Stollen kriechen und auf Dächer klettern. Ebenso was akzeptabel ist und was gar nicht geht. Es wird versucht ein möglichst umfassendes Bild zu zeichnen.

Der erste Teil der Serie – dieser hier – besteht aus einer Umfrage an der du teilnehmen kannst. Einen Monat später werden die Ergebnisse veröffentlicht. Und im dritten Teil werde ich meine eigene Meinung darlegen. Eventuell folgen weitere Teile, je nach Interesse der Leserschaft.

Was macht für dich persönlich den Reiz am Erkunden und Fotografieren von „Lost Places“ aus? Nur das Fotografieren? Das Verbotene und das Gefährliche? Historisches Interesse, oder gar etwas ganz anderes? Was ist mit Graffiti? Und kann man auch mal ne Tür aufbrechen?

Natürlich kannst du einfach die vorgefertigten Antworten anklicken. Am meisten würde ich mich aber über Kommentare mit Begründungen eurer Meinungen freuen; sie fließen natürlich in die Auswertung mit ein.


Die Umfrage

Die Ergebnisse der Fragen siehst du direkt nachdem du abgestimmt hast. Geht technisch nicht anders, sorry.








Noch zwei kurze demographische Fragen.



Persönliche Fragen

Es folgen noch ein paar Fragen, die sich nicht wirklich als „Multiple Choice“-Fragen realisieren lassen. Falls du magst such dir einfach eine aus und schreibe etwas dazu unter den Artikel.

  • Was war das gefährlichste, was dir beim „Urbexen“ bisher passiert ist?
  • Was war das unheimlichste?
  • Schon mal merkwürdige Leute dabei getroffen?
  • Schon mal was geklaut? Etwas kaputt gemacht?
  • Sonst etwas erzählenswertes passiert?

Würde mich über Antworten freuen!


Wichtig: Alle Kommentare werden anonym abgegeben! Ich speichere keine IP-Adressen o.Ä., die Angabe einer E-Mail-Adresse ist auch nicht erforderlich. Du kannst also ruhig ehrlich sein ;)


Wozu das ganze?

Weil es einfach interessant ist, zu wissen wer warum in welchen „Lost Places“ unterwegs ist!

Ich hatte schon länger vor mal ein paar Gedanken zum „Kodex“ zu veröffentlichen. Beispielsweise zur Frage wie sinnvoll er ist, wie streng er ausgelegt werden sollte usw., oder dazu wie underground-mäßig Urban Exploration überhaupt noch ist. Doch dabei interessiert natürlich in erster Linie nicht meine Meinung, sondern die der „Urbex-Szene“ selbst.

Der ausschlaggebende Punkt für diese Umfrage war vor etwa einer Woche erreicht: Ich bekam von einer mir bekannten Journalistin mit, wie sie mehr oder weniger eine Art Shitstorm kassiert hat: Nur weil sie Fotografien von Lost Places für ein Magazin recherchieren wollte. Zu dem Zeitpunkt stand ich auch kurz davor mit dem WDR die KHD-Hallen zu besuchen und hatte nach dem besagten Shitstorm ein paar Bedenken, ob die „Urbex-Szene“ das so toll finden würde. Lief aber alles super!


Vielen Dank für deine Teilnahme! Und falls du Vorschläge für weitere Fragen, oder sonst was zu sagen hast: Immer raus damit! Die Ergebnisse werden in ungefähr einem Monat hier veröffentlicht.

Bis bald, liebe Freunde!

Erscheinungsdatum
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33 Kommentare

KommentareMöchtest Du auch einen schreiben?
  1. NinaNina |

    ich finde verlassene Orte einfach spannend und man lässt seiner Fantasie freien Lauf. Es ist einfach schön, Wege abseits zu gehen. Super gerne fotografiere ich baufällige Gebäude-verlassene Orte....stillgelegte Schienenstrecken...alte Waggons

    (was Bahn betrifft, gehe ich nicht an befahrene Strecken oder ich halte mich wirklich nur da auf, wo es max. Grauzone ist. Da muss man schon auf Sicherheit gehen für sich und andere!)

    Es kann aber auch vorkommen, dass man an vermeintlich verlassene Orte gerät, wie es mir mal passiert war.

    Ich wollte ein nicht mehr benutztes Stellwerkerhaus fotografieren, das ich beim Bahnfahren gesehen hatte. Ich ging dorthin. Plötzlich lief mir ein Huhn über den Weg, dann noch eines...Ich bemerkte dann erst, dass daneben eine heruntergekommene Bahner"hütte" stand und ein Vorhang bewegte sich...Ich war so erschrocken und bin weg:-) Nix war es mit fotografieren.

    Das andere Mal fotografierte ich ein ganz schnuckeliges Bahnerhäuschen mit alten Bahnschildern und kleiner Terasse. Jetzt wurde es leider abgerissen. Das ist wirklich schade!

    Ich bin aber auch durchaus in baufälligen Gebäuden, stillgelegte Zeche, die man legal besuchen darf, sozusagen "Urban exploration light".

    1. Finn (SagtMirNix)Finn (SagtMirNix) |

      Hi Nina,

      Wir haben auch mal nen paar Räume in einer Fabrik gefunden, die dann doch nicht verlassen waren. Darin hatte ein offensichtlich Heroinsüchter gelebt. Der Boden war nen halben Meter hoch mit Müll bedeckt, überall Alufolie vom "Blech rauchen" und benutzte Spritzen. Das Nebenzimmer wurde als Klo benutzt. In mitten des ganzen Chaos lagen dann sein Schlafsack und ein paar Kleidungsstücke.

      Was ich krass fand: Auf der Fensterbank lagen Fotos von (wahrscheinlich) seiner Tocher. Auf dem ältesten war sie neu geboren, auf dem jüngsten etwa 18. Dass er die Fotos knapp 18 Jahre bei sich behalten und fein säuberlich auf der Fensterbank drapiert hat, sie aber dann dort liegen geblieben sind, hat für mich eigentlich nur einen Schluss zugelassen... :(

      Ich hatte auch überlegt, ob ich Fotos davon zeige, aber das wär zu pietätlos gewesen.

      Und danke für deine Sicht der Dinge!

      Viele Grüße,

      Finn

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    2. NinaNina |

      Puh,das ist aber eine traurige Geschichte. Wenn er wirklich gestorben ist,dann ist es schade,dass die Fotos nicht in seinem Grab sind. Aber vielleicht ist aber doch was Schöneres passiert. Man weiß es nicht.... Ja es schwierig mit manchen Fotos. Bei solcher Art Foto könnte man vielleicht mit Weichzeichner und starker Dämmerung arbeiten-so dass man die Menschen auf den Fotos gerade so erahnen kann und das in die Geschichte vom Fundort so einbinden kann.Ich glaube,wenn man als Leser merkt,das der Schreiber/Fotograf mit den vermuteten Personen regelrecht "mitlebt",und er Empathie rüberbringt, ist auch eine Nutzung solcher Fotos möglich-aber so,dass das Recht am Bild gewahrt bleibt. Ich denke,ohne den Fund,wäre dieser Mensch einfach vollkommen vergessen von der Bildfläche verschwunden.Schwierig,das zu beschreiben.

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    3. Finn (SagtMirNix)Finn (SagtMirNix) |

      Hi Nina,

      ja ist wirklich nen trauriger Fund gewesen...

      Hatte wie gesagt auch erst überlegt, das zu veröffentlichen, weils ja einfach ne erzählenswerte Geschichte ist. Und ja, die Gesichter auf den Fotos wären dann natürlich anonymisiert worden. Habe mich aber dann dagegen entschieden, weil ich nicht wollte das sich irgendwelche Ochsen über "asoziale Junkies" auslassen, oder so...

      Aber vielleicht hast du Recht, evtl. veröffentliche ich doch man nen Artikel mit der Geschichte und den Bildern. Hab die Fotos vom Fundort ja noch hier auf der Festplatte.

      Viele Grüße,

      Finn

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  2. GIAPSGIAPS |

    Was bedeutet Urban Exploration für mich?

    Der Spaß am Entdecken, die Neugier und das kennenlernen und zusammenstellen der Geschichten der Plätze. Manchmal auch das Gefühl, ungestört die Macht über seine Taten ohne direkte Folgen zu haben (Heißt nicht, dass Zerstören von Dingen oder ähnliches sondern nur das Gefühl, es tun zu können).

    1. Finn (SagtMirNix)Finn (SagtMirNix) |

      Hallo GIAPS,

      Danke für deine Antwort!

      Das ist auf jeden Fall mal ne interessante Sichtweise, hab ich so noch nicht gehört.

      Mir macht das ganze Urbex-Ding aber auch - zumindest teilweise auch deswegen - Spaß, weils zwar verboten ist, man es aber einfach trotzdem macht :D Wieso auch nicht? Das wichtigste für mich bleibt aber das Fotografieren.

      Viele Grüße,

      Finn

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  3. AnonAnon |

    Ich betreibe auch nur Urban Exploration Light, ein Zaun kann schon mal umklettert werden, aber nur wenn ich sicher bin, dass das Grundstück schon lange verlassen ist - und auch dann nur selten. Ich würde gern öfter verlassene Orte besuchen und fotografieren, insbesondere verlassene öffentliche Gebäude, aber komme als Außenseiter und Einzelgänger durch den strengen Kodex nicht an interessante Adressen. Auf der anderen Seite verstehe ich gut, dass man Vandalisten fern halten will.

    Zu Graffiti: keine der Antworten hat wirklich gepasst. Es gibt Orte an denen ist es cool, und an anderen ist es scheiße. An Burgen und Kirchen ist es generell immer blöd, aber auch in einer Fabrik muss es nicht gut aussehen. In Häusern und Wohnugnen mag ich es nicht, aber wenn ein leerer Raum als Künstlerfläche genutzt wurde, dann ist es doch wieder interessant. Wünsche mir von den Sprayern mehr Feingefühl für die Szenerie und auch mal die Stärke zu sagen "Nein hier nicht."

    1. Finn (SagtMirNix)Finn (SagtMirNix) |

      Hi Anon,

      danke für deine Meinung!

      Also ich komme an meine "Lost Places" bzw. an die Adressen davon eigentlich immer durch drei Methoden:

      1. Einfach Augen offen halten, wenn man unterwegs ist.

      2. Internetrecherche anhand von Informationen und Bildern aus Urbex-Gruppen, Communities, Foren usw.

      3. Durch andere Urbexer, die ich kenne

      Die ersten zwei funktioneren auch als Einzelgänger! :)

      Auf Burgen, Kirchen und anderen historischen Gebäuden finde ich Graffiti auch nicht gut.

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  4. DA CircleDA Circle |

    Was macht für dich persönlich den Reiz am Erkunden und Fotografieren von „Lost Places“ aus?

    Die (möglichst unverfälschte) Reise in die Vergangenheit und damit einhergehende grundlegende Neugier. Oft ist es aber auch einfach die einzigartige Atmosphäre bzw. die eigenständige oder absurde Ästhetik des Ortes, die mich reizt.

    Nur das Fotografieren?

    Ja und nein. Es ist ein wichtiger Bestandteil als ästhetisches Element (nicht als Dokumentation, wie viele es sehen), aber nicht die Hauptsache. Eine lange Zeit über habe ich es nur als "Nebenprodukt" wahrgenommen, heute ist es schon wichtiger.

    Das Verbotene und das Gefährliche?

    Nein. Ich gebe auch gerne mal Geld aus, wenn ich dafür einen Ort ganz in Ruhe besuchen kann. Allerdings ist es mir wichtig mit meiner Gruppe alleine unterwegs zu sein, Führer oder Begleitpersonen irritieren und stören mich häufig.

    Historisches Interesse, oder gar etwas ganz anderes?

    Ja, ich bin historisch sehr interessiert. Allerdings ist das nicht der ausschlaggebende Punkt, es kommt hinzu.

    Was ist mit Graffiti?

    Furchtbar. Es zerstört für mich alles. Nur sehr, sehr selten sehe ich ein Graffiti, dass mir wirklich an diesem Ort gefällt.

    Und kann man auch mal ne Tür aufbrechen?

    Niemals. Aber das ist eine Doppelmoral, denn häufig profitiere ich davon, dass vor mir jemand eine Tür aufgebrochen, einen Zaun zerstört oder sogar eine Mauer eingerissen hat. Doch dann denkt man sich: Ob ich nun reingehe oder nicht, das wird die ursprüngliche Zerstörung/Einburch auch nicht ungeschehen machen.

    Was bedeutet der "Kodex" für dich? (Keine Adressen nennen und nichts zerstören)

    Ich habe "Etwas anderes" angegeben, da ich sowohl den Kodex ernst nehme, aber zugleich häufig das Gefühl habe damit durch andere mit extrem elitären Gedankengut konfrontiert zu sein. Ich finde man sollte nach einem gesunden Ermessen Adressen weitergeben und sich wirklich im klaren darüber sein wen man damit versorgt. Dennoch sollte sowas nicht von "oben herab" geschehen. Jeder von uns stand einmal am Anfang dieser Leidenschaft. Zudem habe ich oft das Gefühl, dass man als Gemeinschaft mehr Nutzen als Schaden erzeugen kann. Physikalisch ist das anfahren aller Urbex-Gebäude schier unmöglich, viel sinnvoller wäre da ein valider Austausch über Gebäude, Status, Legalität etc. Daher plane ich auch mit anderen Fotografen eine interne Sharing-Map ins Leben zu rufen. Die Idee steht noch am Anfang und wird vermutlich auch einen eingeschworenen Kreis erzeugen- aber im Sinne einer Vertrauensbasis.

    Ich favorisiere Herrenhäuser, Schlösser, Villen (also größtenteils sind wir außerhalb Deutschlands unterwegs). Zweite Wahl sind historische Gemäuer wie Klöster, Kirchen, und ggf. auch Manufakturen.

    Was war das gefährlichste, was dir beim „Urbexen“ bisher passiert ist?

    In Frankreich sind wir einmal einer Gruppe Jugendlichen über den Weg gelaufen, die es für amüsant hielten Betonplatten vom offenen Dach des Gebäudes in die Vorhalle zu werfen. Kurzer Hand haben wir sie zur Rede gestellt (was aufgrund gespielter Unverständnis schief ging)- erst später wurde mir klar, dass das nicht die beste Idee war. Da füllte sich auch schon das Gelände mit weiteren Jugendlichen, die nicht zum Scherzen aufgelegt waren. Zu dem Zeitpunkt waren wir zum Glück schon auf dem Weg zum Auto.

    Was war das unheimlichste?

    Dass unser Auto aufgebrochen wurde, während wir eine Location besichtig haben (;

    Schon mal was geklaut? Etwas kaputt gemacht?

    Nein.

    1. Finn (SagtMirNix)Finn (SagtMirNix) |

      Wow, vielen Dank für deine ausführlichen Gedanken. Toll!

      Deine ersten Beiden Punkte sehe ich fast exakt genau so. Vor allem den Punkt darüber, was das Fotografieren ausmacht. Mir geht es auch viel mehr darum ein möglichst "kunstvolles" und atmosphärisches Bild des jeweiligen verlassenen Ortes zu schaffen, als nur darum ihn zu dokumentieren.

      Die Tatsache, dass es oft verboten ist, macht mir aber ehrlichgesagt viel Spaß. Ist natürlich nicht der Hauptzweck des ganzen, aber sich in einen bewachten "Lost Place" zu schleichen, oder vor Securities abhauen zu müssen, macht mir auch manchmal richtig Laune :D Ist aber natürlich nur selten der Fall.

      Als Doppelmoral würde ich das, was du beschrieben hast, aber eigentlich nicht bezeichnen. Also klar, man profitiert davon, dass andere vor einem schon Türen und Fenster aufgebrochen haben, aber wieso auch nicht? Man schadet ja niemandem damit. Doppelmoral wäre es eher, wenn man jemandem dadurch Schaden zufügen würde, finde ich. Z.B. wenn man zwar saubere "Lost Places" haben möchte, aber gleichzeitig seinen Müll dort liegen lässt. Kommt ja leider auch oft vor, dass man massig getragene Einmalanzüge, Mülltüten usw. findet...

      Bzgl. des Kodexes bin ich wieder voll und ganz deiner Meinung. Klar, Adressen einfach rumzuposaunen ist natürlich falsch, sonst endet es so, wie z.B. mit einem bestimmten Gefängnis hier in NRW. Innerhalb von einem Jahr wurde dort alles zerstört...

      Allerdings machen auch wirklich viele Leute ziemlich hart einen auf elitär und verschaffen sich durch ihr Gehabe nen Ego-Push, wenn sie über "Neulinge", oder darüber wie es jemand auch nur wagen konnte, ne Frage zu stellen, herziehen. Teilweise sehr kindisch.

      Die Idee mit der internen Karte finde ich übrigens sehr interessant! :)

      Und irgendwie scheint es ja gar nicht so selten zu sein, dass man beim Urbexen beklaut wird oO Dem Schreiber des Kommentares weiter unten ist das ja offensichtlich auch schon passiert... Wundert mich etwas, da ich unterwegs eigentlich immer nur sehr coole Leute getroffen habe...

      Viele Grüße,

      Finn

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    2. DA CircleDA Circle |

      Vielen Dank für Deine Antwort, Finn!

      Ich würde auch nicht behaupten, dass für mich furchtbar sei, dass es verboten ist. Oftmals macht es auch den Charme aus, wenn etwas sehr gut abgesichert ist dann doch hineinzugelangen. Mir gefällt diese "Detektivarbeit" und Ausdauer, die man oft dafür braucht. Es ist eben unvorhersehbar und abenteuerlich. Aber vor Security wegzulaufen macht mich für gewöhnlich nicht so glücklich... (;

      "Als Doppelmoral würde ich das, was du beschrieben hast, aber eigentlich nicht bezeichnen. Also klar, man profitiert davon, dass andere vor einem schon Türen und Fenster aufgebrochen haben, aber wieso auch nicht? Man schadet ja niemandem damit. Doppelmoral wäre es eher, wenn man jemandem dadurch Schaden zufügen würde, finde ich. Z.B. wenn man zwar saubere "Lost Places" haben möchte, aber gleichzeitig seinen Müll dort liegen lässt."

      Aber Du oder ich, wir sind davon abhängig, dass bereits jemand anders den Zugang zur Location ermöglicht hat. Also: Dass jemand anders die von uns als "schlecht" bewertete Handlung ausführt. Es ist als würde ich behaupten, dass ich die Produktion gewisser RTL-Sendungen verabscheue, sie aber dennoch mit Begeisterung schaue, wenn jemand anderes den Fernseher einschaltet.. (okay, das ist nicht der beste Vergleich, aber du weißt worauf ich hinaus will).

      Natürlich hat es darauf keine Auswirkung mehr, ob wir das Gebäude nun betreten oder nicht- aber wo ist die Grenze? Wie würdest Du Dich in dem Fall verhalten, wenn Du gerade beim Einbruch anderer dazustößt? Würdest Du dann auch mit ihnen gemeinsam auf das Gelände gehen?

      Das ist natürlich eine sehr hypothetische und haarspalterische Frage.. aber wenn ich mir zB ein bekanntes Geisterschloss in NRW ansehe, wo von gierigen Besuchern bereits Mannsgroße Löcher in die massiven Außenwände gebrochen wurden, wirft das wieder Fragen in mir auf. Ggf. ist der generelle Bekanntheitsgrad in Kombination mit der erwarteten Zugänglichkeit dann Grund für wieder andere dort einzubrechen- mit immer härteren Maßnahmen wenn es sein muss.

      Du kennst das doch sicher auch: Man steht vor einem Gelände, wo man schon so viele Bilder/Videos gesehen hat, so viel recherchiert hat und der klassische Urbex-Trampelpfad, der einen 10 Minuten durch den Morast geführt hat, endet an einem frisch zugemachten Zaun oder vor einer Tür mit einem ganz neuen Schloss dran. Unwillkürlich kommt einem dann der erste kindische Gedanke: "Menno!! Ich will aber auch! Das sah so interessant aus! Können wir das nicht irgendwie aufmachen?"

      Ich denke, dass das dann für viele der Grund ist mit der wörtlich zu nehmenden Brecheisenmethode zu beginnen.

      Ich denke also, dass es sich um eine Dynamik hält, die irgendwo von jedem Besucher unbewusst unterstützt wird.

      Ich hoffe Du konntest mir folgen..? Das alles soll keine Argumentation gegen das sein was wir da tun. Ich finde es nur wichtig und .. irgendwie auch ganz spannend diese Dynamiken aufzudecken und sie sich ins Bewusstsein zu rufen.

      Bzgl. der Elite: Ja, genau das meinte ich. Das hat mich auch lange abgeschreckt Fotos online zu stellen oder überhaupt Kontakt mit der Szene zu suchen. Noch heute bin ich da extrem zurückhaltend.

      Aber wir haben auf unseren Touren auch schon wirklich sehr nette und hilfsbereite Urbexer getroffen. So ist es ja nicht (:

      Bzgl. der Sharemap melde ich mich bei Interesse gerne noch bei Dir. Es geht dabei nicht nur darum Orte zu teilen, sondern auch einen möglichst aktuellen Status der Location für andere zugänglich zu machen. Wie oft sind wir schon hunderte Kilometer gefahren, um dann festzustellen, dass dort nichts mehr steht. Zudem wurde mir irgendwann klar, dass es rein physikalisch und aus Gründen mangelnder Ressourcen schon nicht möglich ist alle Locations abzufahren, wenn man nicht gerade Berufsfotograf ist. Also warum nicht teilen und sich einen differenzierteren Blick zu verschaffen, der allen Beteiligten von Nutzen ist? Momentan versuche ich noch alles zu Sortieren, Beschreibungen und Bewertungen zu verfassen. Mal sehen was sich da entwickelt..!

      LG

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    3. Finn (SagtMirNix)Finn (SagtMirNix) |

      Hallo DA Circle!

      Und bitte verzeih, dass ich erst jetzt antworte... viel zu tun momentan.

      Wirklich interessante Gedankengänge und du hast auch irgendwie schon irgendwie Recht damit. Würde niemand Zugänge schaffen, würden wir oft wortwörtlich vor verschlossenen Türen stehen.

      Ich muss aber auch sagen, je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger schlimm finde ich es, wenn auch mal jemand irgendwo ne Tür aufbricht o.Ä. Bitte nicht falsch verstehen, ich selber mache sowas nicht und ne Schlosswand einzuschlagen geht natürlich überhaupt nicht klar, aber:

      Vor allem in den "Nachbardisziplinen" des Urban Exploration ist das gar nicht so unüblich. Bei Schwarzbefahrungen von alten Bergwerken, oder in den Pariser Katakomben z.B. werden permanent neue Zugänge geschaffen, wenn die alten verfüllt wurden o.Ä. Auch gibt es viele Wandduchschläge in den Katakomben, die eigens von Urbexern geschaffen wurden um verschiedene Bereiche der Stollen miteinadner zu verbinden. Es gibt sogar nen speziellen französischen Begriff dafür, nur fällt er mir gerade nicht ein... Jedenfalls wird das dort überhaupt nicht als "Vandalismus" wahrgenommen, sondern gehört einfach dazu. Und das finde ich auch vollkommen okay, solange man dabei nichts historisches zerstört o.Ä.

      Das soll wie gesagt nicht heißen, dass ich selber gewaltsam Zugänge schaffe. Muss aber auch sagen, dass ich - bis auf ein einziges mal - noch NIE im Endeffekt nicht in eine Location reingekommen bin. Manchmal wars zwar schon ziemlich aufwändig und wir mussten z.B. ein paar mal erst mit na Strickleiter aufs Dach klettern, aber spätestens nach dem dritten Anlauf hat es immer geklappt.

      Bzgl. dazu, wie ich mich verhalte, wenn ich Einbrecher, Kabeldiebe oder Sprayer treffe: Entweder gucke ich, dass ich gar nicht bemerkt werde, oder ich sage einfach mal "Hallo" und rede mit ihnen. Habe bisher eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht, grade mit den Sprayern wars oft sehr entspannt.

      Ist zwar evtl. etwas zu hoch gegriffen, aber ich sehe mich da einfach als Beobachter. Ich mache Fotos, beobachte und schreibe später nen Artikel darüber, den es dann hier zu sehen gibt. Journalisten die bei irgendetwas illegalem dabei sind und es für ne Story dokumentieren nehmen ja auch keinen Einfluss auf die Situation. Wie gesagt, ist wohl etwas zu hoch gegriffen, ich bin ja kein Journalist, aber ich bleibe einfach neutral.

      Ja, würde mich sehr freuen, wenn du dich wegen der Karte meldest. Echt ne gute Idee! Würde da gerne mitmachen, es gibt auch einige Lost Places hier die wir immer mal wieder besuchen und so wissen, wie der momentane Stand ist. Außerdem bekomme ich durch Leute, die mich über diese Website hier kontaktieren immer viel mit, wie es aktuell bei der und der Location aussieht :)

      Viele Grüße,

      Finn

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  5. AndreasAndreas |

    - Was war das gefährlichste, was dir beim „Urbexen“ bisher passiert ist?

    Mich im Grundstück geirrt und von einem Rotweiler angegriffen worden. Zwar habe ich den Sprung über den Zaun geschafft, meine Hände sahen auf Grund der Lanzen auf dem Zaun dennoch aus wie die von Jesus nach der Kreuzigung. Wie es zum dem Irrtum kam? Die Zäune waren farblich nicht getrennt und stark bewachsen. So merkte ich nicht, dass ich mich auf einem bewohnten Gelände aufhielt.

    - Was war das unheimlichste?

    In einer alten Villa in Belgien, könnte ich schwören eine alte Frau gesehen zu haben. Meine Begleitung hatte jedoch nichts gesehen. Die Frau war etwa 1,50 groß, gelochtes Haar, trug einen brauen Rock auf dunkel grauen Schuhen und eine weiße Bluse. Anfangst dachte ich, meine Begleiter wollten mich auf den Arm nehmen, weil sie nichts gesehen hatten aber als ich sie sah, machte sie auf dem Untergrund keinen Lärm und wer auf dem Untergrund keinen Lärm macht muss fliegen können. War schon seltsam.

    - Schon mal merkwürdige Leute dabei getroffen?

    Wenn Sie Sprayer, Junkies, Hooligans meinen? Ja. Aber auch die Polizei, merkwürdig daran war, dass sie uns nicht verwarnte oder der gleichen nein, sie wollte wissen ob WIR seltsame Menschen auf dem Gelände gesehen hätten und machte im Anschluss einen Bogen um uns, um uns nicht ins Bild zu laufen.

    - Schon mal was geklaut? Etwas kaputt gemacht?

    Nein. Aber unbeabsichtigt was kaputt gemacht ja. Fehlendes Gleichgewicht, die Nutzung einer Tür die nicht mehr Intakt ist usw. da ging schon einiges zu Bruch, glücklich bin ich darüber nicht.

    - Sonst etwas erzählenswertes passiert?

    Einbrauch ins Auto während einer Fototour in im ghost bus tunnel Liege. Meidet die Kulisse oder stellt euer Auto in einem Parkhaus ab. Nachts kommen da auch keine Cops mehr hin um was aufzunehmen, ein heißes Pflaster bei dem auch Tränengas nicht verkehrt sein kann. Die Nummer der belgischen Polizei ist 101.

    1. Finn (SagtMirNix)Finn (SagtMirNix) |

      Hi Andreas,

      danke sehr für deine Beteiligung!

      Sowas wie dir mit dem Zaun ist uns auch schon mal passiert... Bei einer gewissen, ziemlich bekannten Sinteranlage hier im Ruhrgebiet. Da war der Ausflug dann erstmal beendet und es ging ins Krankenhaus. Der Freund, der sich da gleich beide Hände aufgerissen hatte war auch noch Gitarrenspieler, war echt ungünstig...

      Komisch, wenn du dich so detailliert an die alte Frau erinnerst, muss da eigentlich ja jemand lang gelaufen sein. Andererseits hab ich mich auch schon oft geirrt, wenn ich dachte das da irgendwo jemand ist, wo dann doch niemand war...

      Glaube die merkwürdigsten Leute, die wir mal getroffen haben, waren ein paar Paintball-Spieler die total irre und militaristisch drauf waren. Das war echt ziemlich creepy, vor allem weil die uns dann noch ne Weile gefolgt sind :D

      Krass. Du bist schon die zweite Person, die hier schreibt, dass ihr Auto beim Urbexen aufgebrochen wurde. Ich checks nicht ganz.. Wieso geht man um Autos zu knacken irgendwo mitten in die Pampa zu irgendwelchen "Lost Places", statt in die Stadt o.Ä.?

      Zu dem Tunnel mit den Bussen möchte ich auch noch. Aber jetzt stehen erstmal zwei andere Projekte an :)

      Viele Grüße,

      Finn

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    2. AndreasAndreas |

      DA Circle ist das passiert, weil ich mit ihr auf Tour war, es war das selbe Auto und der Lost Places liegt mitten in der Stadt in einem Brennpunktbezirk. Das mit den Paintballern kenne ich, eine derart Erfahrung hatten wir auch aber irgendwie haben mich diese Menschen nicht wirklich irritiert, Gestresst war ich wegen diesen nur, weil in dem Urbex Katzenjungen waren und ich befürchte, dass diese Rüpel die Mutter verschreckten aber gut, wenn mir eine Horde voller Militärfreaks nachlaufen würde, würde es mir auch irgendwo mulmig werden.

      Bei der Sinteranlage, meinst Du sicher nicht die in Duisburg ;) ? Bis auf den Schornstein steht da im Grunde nichts mehr, sind da leider zu spät gewesen. Wie dem auch sei, solltest Du in den Bustunnel, lasse nichts im Auto liegen und laufe nicht zu lange mit der Ausrüstung offenkundig rum, die Gefahr das man dich beraubt ist dort nicht unerheblich.

      Was die alte Frau betrifft, ich kann bis heute nicht mit Sicherheit sagen ob ich mir das eingebildet habe oder ob da wirklich jemand war aber, sollte ich mal einen waschechten Geist treffen lade ich ihn auf ein Bier ein *lacht*

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    3. Finn (SagtMirNix)Finn (SagtMirNix) |

      Achso :D Ja gut, das erklärt natürich einiges. Macht den Diebstahl natürlich nicht weniger ätzend, aber dann ist es ja nicht gleich zwei mal, sondern "nur" ein mal passiert.

      Genau, die Sinteranlage Duisburg war gemeint :) Dazu werden demnächst auch noch einige Fotos und ne Art "Nachruf" hier erscheinen. War wirklich nen toller "Lost Place", riesengroß und quasi direkt um die Ecke für mich.

      Und danke für die Warnung! Werde aufpassen, wenn ich beim Bustunnel bin. Aber wie gesagt: Als nächstes stehen erst mal ein paar andere Orte an, dauert also noch etwas.

      Viele Grüße,

      Finn

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  6. The ExplorerThe Explorer |

    Ich betreibe dieses Hobby auch, mache mir aber diese fast religiöse Hype nicht zu eigen. Es ist Blödsinn Gelände gross wie Städte geheim halten zu wollen, ebenso juckt es niemanden, wenn man aus dem oftmals vielen Müll ein Andenken mitnimmt. LPs kommen und gehen, unaufhörlich, unaufhaltbar. Man muss nichts zerstören und vor allem nichts aufbrechen, nicht alls ins Internet posaunen was man sieht aber ein gesundes Augenmass ist mir lieber als diese Modeerscheinung un hinterfragt mitzu machen. Und ja, ich bin auch immer legal bewaffnet, da 2-3 Begegnungen mit finsteren Typen fast böse ausgegangen wären.

    1. AndreasAndreas |

      Das Problem ist, wenn jeder aus dem oftmals subjektiv betrachteten Müll was mit nimmt, bleibt am Ende ggf. eine karge Landschaft deren Betrachtung nicht lohnt. Manche Dinge sind als Zeugnis des Verfalls oder der Zeit einfach unabdingbar. Kann deine Ansicht verstehen, ist aber schwierig eine gesunde Übereinkunft im Kollektiv zu finden.

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    2. Finn (SagtMirNix)Finn (SagtMirNix) |

      Hi "Explorer",

      vielen Dank für deinen Kommentar. Freut mich sehr, dass ich auch jemand meldet, dessen Meinung von der der meisten Urbexer abweicht.

      Ich nehme zwar nie etwas mit, aber ich weis schon was du meinst. Oft ist es ja auch der Fall, dass eine Location ein paar Moante später dann sowieso aberissen wird und es deswegen quasi so oder so absurd wäre, sie wie ein rohes Ei zu behandeln. Vor allem, wenn man bedenkt, wo Urban Exploration eigentlich her kommt... von den Leuten die schon vor Jahrzehnten durch die Moskauer U-Bahn usw. geschlichen sind, haben sich vermutlich die wenigsten darum geschert, ja keine Spuren zu hinterlassen...

      Ich lasse aber trotzdem alles an seinem Ort :)

      Bzgl. dem "religiösen Hype" bin ich aber ganz bei dir, manche Leute machen da wirklich viel Rauch um nichts.

      Viele Grüße,

      Finn

      Edit: Unterm Strich finde ich aber auch, dass Andreas Recht hat. Mir fallen auf Anhieb mehrere Locations ein, bei denen durch das Mitnehmen von "Souveniers" viel kaputt gemacht wurde. Vor allem bei einem bestimmten verlassenen Bunker- bzw. Stollensystem ist es schlimm. Dort hingen unglaublich viele kleine, lange Stalaktiten von der Decke, von denen mittlerweile ein echt großer Teil abgebrochen ist...

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  7. IndustrieschleicherIndustrieschleicher |

    ich finde Urbex und Fotografie werden zu oft in den selben Topf geworfen. ich betreibe das Hobby Urbex jetzt schon seit knapp 15 Jahren. Die ersten Jahre habe ich nur geurbext und gar nicht fotografiert. Dann kam eine Zeit wo ich nur mit der Kompaktkamera unterwegs war und Heute muss ich gestehen begehe ich manche Objekte in erster Linie nur noch um Bilder mit der DSLR zu machen. Was aber im Grunde genommen auch ein bisschen schade ist weil man einen Ort immer ganz anders erlebt wenn man keine Kamera dabei hat. Es fallen einem dann viel mehr Dinge und Details auf, die man beim Bilder machen schlicht und einfach übersehen hätte. Schon oft vorgekommen.

    In erster Linie gehe ich urbexen weil es verboten ist. Vorm Wächter weglaufen oder Videoüberwachungssysteme austricksen macht mir einfach spaß. Ist halt mal das absolute Gegenteil zum langweiligen Alltag. Das ist mittlerweile schon so extrem, dass ich an legalen Wochenendbeschäftigungen nur noch wenig Interesse habe.

    1. Finn (SagtMirNix)Finn (SagtMirNix) |

      Hi Industrieschleicher,

      bzgl. des "Illegalen": Dass es verboten ist, ist für mich zwar nicht der Hauptgrund weswegen ich urbexe, aber es macht echt immer wieder Spaß, wenn man sich an Wachleuten vorbeischleichen muss, wegrennt und davonkommt, oder erst mal nen Plan machen muss, wie man nun in einen "Lost Place" rein kommt :)

      Interessante Gedanken auch zum Fotografieren! Ich sehe das ähnlich. Wenn man es so nennen will, bin ich auch schon 14 Jahre am "Urbexen" und damit fast genau mein halbes Leben. Früher nur so zum Spaß und aus Interesse, heute auch um für diesen Urban Exploration-Blog zu fotografieren.

      Danke für deinen Kommentar & viele Grüße,

      Finn

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  8. K-Schneck K-Schneck |

    Komischen leuten begegnet?

    Ja! Da war ein Vater, mit zwei Kindern, in einem vollkommen runtergerocktem Hotel, überall Scherben, Dreck, schimmel. Für Kinder sehr gesund.

    So liefen sie frei durch das Gebäude. Habe den Vater angesprochen, was er denn da tut, es sei kein Spielplatz.. Er wollte Kuchen essen, sagte er.

    Das Hotel ist seit 15 Jahren leer und in meiner Umgebung weiß das jeder.

    Danach packte er seine Kinder recht schnell in Auto

    1. Finn (SagtMirNix)Finn (SagtMirNix) |

      Oha, in der Tat ne komische Begegnung.

      Ich mein eigentlich ja kein Problem, wenn er etwas verwirrt ist und in einem "verlassenen Ort" rumhängen möchte, nur für die Kinder natürlich eher mies :/

      Meinst du er war wirklich irgendwie neben der Spur, oder vllt. psychisch eigentlich doch in ganz guter Verfassung? So wie du das schreibst, klingt das zwar nach nem sehr verwirrten Typ, wegen dem Kuchen und so ...aber dass er dann einfach mit seinen Kindern in nem Auto wegfährt, klingt ja wieder recht normal.

      Viele Grüße,

      Finn

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  9. DD |

    "Was war das gefährlichste, was dir beim „Urbexen“ bisher passiert ist?"

    Mich im Grundstück geirrt und berechtigter Weise von einem Rotweiler angegriffen. Mit einem Satz über den Zaun, der Spitzen hatte, konnte ich meine Haut retten, auch wenn ich danach wie Jesus aussah.

    "Was war das unheimlichste?"

    Nette Urbexer die nicht über ihre elitären Eier gestolpert sind.

    "Schon mal merkwürdige Leute dabei getroffen?"

    Einige ja. Kids die mit Steinen vom Dach nach einen schmissen oder sich in den oberen Geschossenen aufhielten und Geistergeräusche machten. Am Ende hatten sie mehr angst vor uns als wir vor ihnen, sie dachten wir wären Cops.

    "Schon mal was geklaut? Etwas kaputt gemacht?"

    Geklaut ja, allerdings habe ich vorher einige Tage moralisch abgewogen und es diente einem guten Zweck. Schlecht deswegen fühle ich mich dennoch, dass ist meine Beichte. Das zweite auch, aber nicht mit Absicht. Manchmal tritt man auf Dinge die am Boden liegen ohne es zerstören zu wollen.

    "Sonst etwas erzählenswertes passiert?"

    Beim Bexen auf Cops getroffen die eine Schmugglerbande suchten die da auf dem Areal unterwegs sein sollte. Zum Schluss zogen die beiden einen Bogen um uns damit sie uns nicht in die Kamera laufen, war wirklich eine richtig schöne Erfahrung.

    1. Finn (SagtMirNix)Finn (SagtMirNix) |

      Danke für deine Ehrlichkeit! :)

      Das mit dem Zaun, der einen zum Jesus macht, hatten wir auch schon (Sinteranlage in Duisburg). Ist ausgerechnet einem Freund passiert, der Gitarre studiert und seine Hände braucht... ist aber wieder alles okay.

      Würdest du verraten was es mit dem "Klauen" auf sich hatte bzw. weswegen es für nen guten Zweck war? Ist ja wie gesagt alles anonym hier und das würde mich schon interessieren.

      Haha, ja auf Polizei sind wir auch schon ein paar mal gestoßen, konnten uns aber immer verstecken.

      Viele Grüße,

      Finn

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    2. DD |
      Finn (SagtMirNix) schrieb: Danke für deine Ehrlichkeit! :)

      Das mit dem Zaun, der einen zum Jesus macht, hatten wir auch schon (Sinteranlage in Duisburg). Ist ausgerechnet einem Freund passiert, der Gitarre studiert und seine Hände braucht... ist aber wieder alles okay.

      Mahnend ist das, mahnend. Ehe man sich versieht war der letzte Schritt der allerletzte.

      Finn (SagtMirNix) schrieb: Würdest du verraten was es mit dem "Klauen" auf sich hatte bzw. weswegen es für nen guten Zweck war? Ist ja wie gesagt alles anonym hier und das würde mich schon interessieren.
      Eine Flasche Rotwein aus der Zeit der Weimarer Republik. Ich haderte mit mir, weil ich im Grunde strickt dagegen bin, überhaupt etwas anzufassen, um den Istzustand solange und so gut es geht zu bewahren. Doch erinnerte ich mich daran, dass ich Menschen in meinem Umfeld habe, die wirklich nicht viel im Leben haben oder jemals haben werden, und so nahm ich eine mit und verschenkte sie zu Weihnachten an jene besagten Menschen. Vorher wog ich einige Tage für mich ab - wenn er nicht getrunken wird, wird in keiner mehr trinken. Wenn er liegen bleibt, holt ihn irgendwann ein eisiger Winter, ein Steinschlag oder ein Vandale. Unter diesen Aspekten, und der Tatsache, dass er korrekt gelagert wurde bzw. die Versiegelung intakt, entschied ich mich zur Tat.

      Finn (SagtMirNix) schrieb: Haha, ja auf Polizei sind wir auch schon ein paar mal gestoßen, konnten uns aber immer verstecken.
      Verstecken ist immer der erste Trieb, kann man Dir bzw. euch nicht verdenken aber Polizisten reagieren nervöser auf nervöse Menschen. Entsprechend sollte man, wenn man gesehen wird, ruhig bleiben und kooperativ, dann hält sich der Ärger statistisch in Grenzen. Ich drücke aber jeden Bexer die Daumen, dass ihm das nicht widerfährt :)

      Viele Grüße,

      D

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    3. Finn (SagtMirNix)Finn (SagtMirNix) |

      Wow, das ist ja echt mal nen hammermäßiger Fund. Stand da noch ne Jahreszahl drauf, oder wie hast du das datiert?

      Ich finds im Prinzip natürlich auch richtig nix zu zerstören und alles so zu belassen, wie es ist, aber wenn ne einzelne herumliegende Flasche Wein fehlt, schadet das dem Gesamtbild des "Lost Place" ja wohl kaum. Also ich finds nicht schlimm, dass du den mitgenommen hast. Vor allem ist das, wie du schon sagtest, nen viel zu krasser Fund um ihn dort entweder kaputt gehen oder vergammeln zu lassen. Und du hast die ja auch nicht mitgenommen um sie irgendwie teuer zu verscherbeln oder so, sondern als Geschenk.

      Klar, wenn man erwischt wird, isses natürlich das beste sich ganz normal zu verhalten, zu erklären, dass man nix zerstört und nur Fotos vom verlassenen Ort macht usw. Aber besser ist es natürlich, gar nicht erst gesehen zu werden :D

      Wobei einem selbst wenn man erwischt wird, glaube ich nicht wirklich was gravierendes droht... Meine mich zu erinnern, dass Urbexen nicht mal Hausfriedensbruch ist, falls man 1. keine Fenster http:/// Zäune http:/// Türen zerstört hat um reinzukommen und man 2. sofort geht, wenn es einem der Besitzer, der einen erwischt hat, sagt. Habe auch noch nie von jemandem gehört, dass es wirklich zu na Anklage o.Ä. kam - höchstens Platzverweise oder fallengelassene Anzeigen. Ich selbst wurde noch nie erwischt, auch wenns ein paar mal kapp war.

      Viele Grüße,

      Finn

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    4. DD |

      Es tut irgendwo gut so etwas zu lesen denn wenn es um so was geht, nehme ich es sehr genau, entsprechend wiegt die moralische Last auf der Seele. Die Flasche war mit einem kleinen Zettel von 1925 versehen. Art der Verplompung, Mund geblasenes Glas, kein Etikett, Trübung, alles spricht für einen regionalen Wein der in einer privaten Kelterei reifte. Ich gehe davon aus, dass die Flasche einen Wert von zwischen 350 und 750€ hat. Aber es gibt Dinge, die können mit Geld nicht aufgewogen werden, wie etwa der Blick, wenn man so etwas in den Händen hält, und spürt wie die Zeit darin wohnt. Einfach unbeschreiblich.

      Strafe und Umgang mit Fotografen ist von Land zu Land unterschiedlich. Belgien und Frankreich z.B. sind mental so eingestellt, dass erst mal ewig nichts kommt aber wenn sie da sind, wird es richtig grob und teuer. Zumindest darf man darauf schließen denn verlassene Orte jeglicher Art, besonders Industrie, werden mit Natodraht und Kamera überwacht. Dabei werden bis zu drei Barrikade aufgebaut, also drei Walle die an Zaun zu überwinden sind. Ich denke, es hängt wirklich davon ab, wie hoch die Verbrechensraten bzw. nationale Mentalität ist. Zumindest würde ich keinen Bexer wünschen in Belgien oder Frankreich erwischt zu werden. Wie es in den Niederlanden aussieht weiß ich nicht, da ist die Abschirmung eher gering aber das hat denke ich nichts zu sagen

      Viele Grüße

      D

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    5. Finn (SagtMirNix)Finn (SagtMirNix) |

      Wie gesagt, ich finds nicht schlimm. Zu 99% wäre die Flasche ja dort sonst sowieso verrottet und der "Lost Place" wurde ja durch das Fehlen von na einzelnen Flasche nicht weniger interessant für die nächsten Explorer. Vandalismus ist was anderes. Aber wie gesagt: Mega interessanter Fund!

      Bzgl. Urbexen im Ausland: Ich war bisher nur mal in einer verlassenen Kirche in den Niederlanden nahe der Grenze zu NRW, wo wir von einer Anwohnerin mit ihrem Kind gesehen und angesprochen wurden - die waren einfach nur verwundert, dass wir wegen sowas extra nach Holland kommen :D War aber sehr entspannt, gab keinen Stress.

      Wobei ja eigentlich gerade Frankreich und Belgien schon ewig eine aktive "Urbex-Szene" haben - da Fallen mir direkt die Belgischen verlassenen Chateaus und die Pariser Katakomben ein.

      Viele Grüße,

      Finn

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  10. AntoniaAntonia |

    -Zur Frage, was Urban Exploration für mich bedeutet: Jeder Ort hat seine eigene Geschichte und wenn man dann dort ist, stellt man sich vor wie die Menschen damals durch die Flure oder über die Straßen gelaufen sind und dort ihre tägliche Arbeit verrichtet bzw. gewohnt haben. Bei uns (immer zu 2. oder 3. unterwegs) ist es zudem noch die Fotografie und ein wenig das Abenteuer.

    Andere Fragen:

    -Was war das unheimlichste?

    an sich war es eigentlich nicht so unheimlich, Angst hatten wir trotzdem irgendwie. Wir waren damals auf altem Militärgelände, glaubten allerdings es wäre eine ehemalige Schule. Das Gebäude war recht groß und teilweise auch sehr dunkel, so dass wir nur mit Taschenlampen voran kamen. Von einem großen Raum (vermutlich Werkstatt für Flieger) zweigten mehrere kleine Räume mit dahinter liegenden Hallen ab. Dort war es stockfinster und als ich mit meiner Taschenlampe auf eine der Wände leuchtete sprang mir die gruselige Fratze eines Rot/Schwarzen Graffitis entgegen. Im ersten Stock hatten wir auch ein sehr mulmiges Gefühl, da wir ein wenig Angst hatten, dass gleich etwas einstürzt bzw. dass da jemand ist. Daraufhin verließen wir das Gebäude auch und gingen zurück in die Sonne. (Vermutlich nicht die gruseligste Story, welche man hier lesen wird, aber unsere gruseligste)

    -Schon mal merkwürdige Leute dabei getroffen?

    Das letzte Mal waren einige seltsame Gestalten in military Kleidung unterwegs, die eigentlich ganz nett waren aber einfach eine komische Atmosphäre versprüht haben.

    -Sonst etwas erzählenswertes passiert?

    An sich nicht bloß ein kleiner Tipp: Recherchiert richtig!!! Bei einer unserer Expeditionen gingen wir komplett leer aus, da meine Partnerin nicht richtig recherchiert hatte (ich selbst hatte damals keine Zeit). Nach 3h fahrt saßen wir dann quasi zwischen 2 Lost Places und konnten in keinen von Beiden, da beide Alarmgesichert und Viedeoüberwacht waren.

    1. Finn (SagtMirNix)Finn (SagtMirNix) |

      Hi Antonia,

      vielen Dank für dein ausführliches Kommentar! :)

      Das verlassene Militärgelände mit der Fliegerwerkstatt hörtsich ja echt interessant an! War das auch hier in NRW, oder ganz woanders?

      Military-Leute haben wir auch schon öfter getroffen, vor allem in der alten Sinteranlage in Duisburg damals.. Die haben da zwar nur Softair gespielt, aber die Knarren sahen auf den ersten Blick ziemlich echt aus :D

      Ja, gibt natürlich nix ärgerliches, als sich nen Lost Place rauszusuchen und dann nicht reinzukommen... wirklich sehr nervig. Hatten wir aber bisher nur ganz selten, und bei allen "wichtigen" Lost Places sind wir auch immer reingekommen.

      Viele Grüße,

      Finn

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