Also: Im Internet tauchten in letzter Zeit gelegentlich Bilder dieser Tunnel auf und weckten das Interesse von mir und einem Kumpel. Würden wir uns wirklich gerne mal angucken, diese Anlage. Man liest so einiges: Es ist groß, man muss durch enge Röhren kriechen, auch eine Tropfsteinhöhle soll es geben.[/P]
[/P]Nur wo die Eingänge sind findet sich nirgendwo. Mhhh. Nach zwei, drei Nachmittagen Recherche konnten wir den Bereich, in dem sie liegen müssten aber genauer eingrenzen. So viel sei gesagt: Die Bunker liegen unterhalb einer ebenfalls verlassenen Industrieanlage im Ruhrgebiet.An einer Stelle, an der ein besonders massives Gebäude über dem Tunnel steht, ist dieser mit Schutt aufgefüllt. Nur ein schmales ungefähr 20 Meter langes, rostiges Stahlrohr führt in den nächsten Teil.
Highlight: Das unterirdische Lazarett - der "Honigbunker"
Besonders mich kostet es einiges an Überwindung hindurch zu kriechen. Ich werde die Vorstellung einfach nicht los, wie es wohl wäre mitten in dem Rohr zu stecken, während es von den darüber liegenden Gesteinsmassen zerquetscht wird. Was wenn wir auf der anderen Seite rauskommen und der Rückweg dann einbricht? Im Berg gefangen zu sein wäre auch nicht viel angenehmer. Meine Freunde überzeugen mich dann aber doch.
Nachdem wir – möglichst schnell – hindurch gekrochen sind und gefühlte 10 kg Roststaub eingeatmet haben, finden wir uns im eindrucksvollsten Teil der Tunnel wieder. Wir stehen mitten im ehemaligen Kriegslazarett. Während das Ruhrgebiet im Krieg immer häufiger Ziel alliierter Bombenangriffe wurde hatte man hier unter der Erde u.A. eine Krankenstation eingerichtet.
Warum soll das nun so eindrucksvoll sein? Weil hier die Ausbetonierung der Decke entweder fehlte oder herunter gebrochen war. So konnte Wasser eindringen und es bildeten sich abertausende von Tropfsteinen. Lange, dünne Stalagtiten an er Decke und kurze, dicke Stalagmiten am Boden. Es sieht aus wie eine Höhle, nicht wie ein Bunker. Wow! Also dann: Fotos machen, alles ausleuchten und erkunden.
Das wars dann wohl
Danach wieder zurück zur Röhre, durch die Tunnel und über den Zaun. Ich finde, dass wir uns glücklich schätzen können, diesen Ort noch gesehen haben zu dürfen. Nun wird die darüber befindliche Fabrik abgerissen und wahrscheinlich werden auch die Bunker bald verfüllt. Beides zusammen war definitiv meine Lieblings-Location in Sachen Urban Exploration. Schade, dass sie bald endgültig Geschichte ist.
Vielleicht waren einige von euch auch schon einmal dort. Bestimmt sogar. Dann wisst ihr ja wovon ich rede. Wenn nicht. Vielleicht konnte euch der Artikel hier ja einen kleinen Eindruck vermitteln! Machs gut, alte Dame.
Vielen Dank fürs lesen, hoffentlich hats Spaß gemacht und bis bald!
Nachtrag: Mittlerweile sind wir noch in eine ähnliche – aber viel größere – verlassene Bunkeranlage in NRW hinabgestiegen.
Tipp: Hier noch ein weiterführender Artikel darüber, wie man in solchen Lost Places trotz der schlechten Lichtverhältnisse gute Fotos machen kann.
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